az Bericht vom 3.8.2025
Nach einer Spielzeit zum Vergessen und dem Abstieg präsentieren die Fußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg ein neues Trainerteam. So recht weiß niemand, was das junge Team in der Bayernliga leisten kann.
Von Andrea Bogenreuther | 03.08.25, 17:29 Uhr – Original Bericht auf der az Seite
Es hat nicht mehr gereicht für die Regionalliga: Die Fußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg greifen mit einem neuen Trainerteam in der nächsten Saison in der Bayernliga an.
Es war eine Saison zum Vergessen für die Fußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg. Mit so viel Zuversicht war das Team im August 2024 nach dem furiosen Bayernliga-Aufstieg in die Regionalliga-Spielzeit gestartet. Als Trainer war der junge, 21-jährige Tyrone Grotz auserkoren worden, der als Innenverteidiger beim TSV Göggingen und FC Augsburg gespielt hatte. Mit ihrer großen Erfahrung im Frauenbereich sollte dem Cheftrainer die erfahrene Schwaben-Spielerin und einstige Torjägerin Mona Budnick zur Seite stehen. Doch die Regionalliga, die dritthöchste deutsche Frauenliga, erwies sich als zu anspruchsvoll für Team und Trainergespann. Bereits im Frühjahr 2025 zeichnete sich ab, dass es mit dem Klassenerhalt nichts werden würde.
Auch ein Trainerwechsel hilft bei den Schwabenfrauen nicht mehr
Im Mai war das Schicksal der Schwaben-Frauen endgültig besiegelt, der sofortige Abstieg in die Bayernliga war nicht mehr abzuwenden – auch wenn kurz zuvor ein Trainerwechsel – weg von Tyrone Grotz hin zum routinierten Frauencoach Heinz Jörg – noch die Rettung bringen sollte. Doch selbst der erfahrene Coach, der die erste Frauenmannschaft der Schwaben bereits von 2011 bis 2015 erfolgreich trainiert hatte, konnte seine Funktion als Feuerwehrmann nicht erfüllen. War der 2:1-Sieg gegen den 1. FFC Hof drei Partien vor Saisonende noch ein kleiner Lichtblick, so sorgten die 1:2-Niederlage gegen die U20 der TSG Hoffenheim und vor allem die 0:12-Schlappe gegen den souveränen Meister und Aufsteiger VfB Stuttgart für ein unrühmliches Saisonende.
Einige Leistungsträgerinnen haben den TSV Schwaben Augsburg verlassen
Danach galt es, die Wunden zu lecken und in der Sommerpause Kraft für die kommenden sportlichen Herausforderungen zu tanken. Da Heinz Jörg auch nur für die letzten Spiele eingesprungen war, musste die Frauenfußballabteilung des TSV Schwaben einen kompletten Neustart mit ihrem Team in der Bayernliga versuchen. Die stellvertretende Abteilungsleiterin Petra Kleber musste sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen eingestehen: „Man hat einfach gesehen, dass die Regionalliga mit unseren finanziellen Mitteln nicht mehr machbar ist.“
Weil nach dem Abstieg auch einige erfahrene Spielerinnen wie Kapitänin Barbara Rauch oder Alea Röger die Mannschaft verlassen haben, steht der höchstklassige Verein Bayerisch-Schwabens vor einem personellen Neuaufbau. In erster Linie mit jungen Spielerinnen. Da gilt der TSV Schwaben weiterhin als große Talentschmiede, so wurden die U17-Fußballerinnen des Vereins in diesem Jahr bayerische Meister. Zugleich hat der Verein damit zu kämpfen, dass ihm die besten Talente abgeworben werden. So haben sich zwei Spielerinnen dem Zweitligisten FC Ingolstadt angeschlossen.
Neues Trainerteam hat die Arbeit beim TSV Schwaben Augsburg bereits aufgenommen
Auf die Stellenausschreibung für die erste Frauenmannschaft des TSV Schwaben hin hatte sich vor einigen Wochen ein junges männliches Trainerteam aus München gemeldet: Tobias Zenz, Patrick Hinz und Adrian Hodzic wollten als Trainer-Trio neue Wege gehen. Sie sind bereits mitten in der Vorbereitung mit dem Bayernligateam, Ende August gibt es mit dem Pokalspiel gegen den SC Biberbach dann auch gleich eine erste harte Bewährungsprobe. „Man kann derzeit wirklich nicht abschätzen, wie wir die neue Saison wuppen werden“, sagt Petra Kleber. Mitten in der Sommerpause wagt die Funktionärin noch keine konkreten Prognosen.